Das Musical der Kanti Zofingen - Startveranstaltung 18. August 2009
 
Shut Up! – Eine Geschichte von Vater und Sohn, von Intrige und Toleranz

Quintonia ist ein friedlicher und angenehmer Ort. – Wären da nicht der König, der sein Volk immer dasselbe Lied singen lässt, eine Katze, die ihr Liedgut verbreiten und den Thron erobern will und ein Prinz, der vom Vater unterdrückt wird und gar nicht gut bei Stimme ist.
Wir begeben uns auf eine Reise durch Quintonia, erleben, wie der Prinz seine Stimme verliert und sie vielleicht nie wieder findet. Wir erfahren, wie sich Katzenmusik tatsächlich anhört und welche Künste ausser einer Volkshymne bei einem König auch noch Gefallen finden…
„Shut Up!“ erzählt mit viel Musik, Schauspiel und Humor eine Fantasy-Geschichte, die gar nicht so fernab der Realität liegt.

 
Quinte und Tritonus – oder was wir zum Leben brauchen

Die Quinte ist ein Intervall in der Musik, das fünf Tonstufen einer Tonleiter umspannt. Es entsteht ein reiner Klang. Mit der Quinte – der Quintessenz – ist das Wesentliche gesagt. Aber wäre das auf Dauer interessant? Der Mensch lebt in einer Spannung, die mit der Quinte allein nicht ausgedrückt werden kann.

Das Hinterfragen übernimmt der Tritonus, ein musikalisches Intervall, das genau drei Ganztöne umfasst. Diese „Drei-Spannung“ wurde früher auch der Teufel in der Musik oder das Teufelsintervall genannt und sogar verboten. Heute hören wir den Tritonus auch als Warnsignal bei Polizei- und Feuerwehrsirenen. Und aus jeglicher Musik ist der Teufels-Tonschritt nicht wegzudenken: In Klassik, Jazz und Blues bewirkt er die tonale Spannung und verlangt nach Auflösung.

In unserem Musical ist das nicht anders: Der Ort Quintonia ist fröhlich, rein und reich an Tönen. Die Katze Tritonia hinterfragt diese Harmonie, wirkt teuflisch und macht, dass das Leben spannend bleibt...

Wie es zu dieser Geschichte kam

Man nehme einen fantasievollen Theaterregisseur wie Heinz Schmid und setze ihn an einem möglichst warmen Sommertag mit einer ideenreichen Musikerin und einem kreativen Bandleader zusammen. Man lasse die drei mal einige Stunden an der frischen Luft köcheln und gebe ihnen nacheinander drei Vorgaben: möglichst viele Schülerinnen und Schüler einbeziehen, viel Gesang und eine gute Story. Danach mische man das Ganze sorgfältig und lasse es einige Wochen gären. An einem möglichst trüben Herbsttag giesse man sorgfältig einen Schuss Märchen darüber und bewahre es bis im Frühling in einem Word-Dokument sicher auf.

Die passende Musik – eine vielfältige Einheit

Von Rock zu Jazz, von Pop über HipHop bis hin zur Volksmusik: Die Musik von "Shut Up!" ist so vielseitig wie die Akteure des Musicals. Den Sängerinnen und Sängern hat Anna Merz ihre Songs quasi auf den Leib geschrieben, arrangiert für die KantiBänd hat die Stücke Heinz Merz. Ein bewährtes, eingespieltes Team – und doch ist die Situation neu: Zum ersten Mal haben die beiden nicht bekannte Songs überarbeitet und neu arrangiert, sondern die gesamte Musik eigenständig geschaffen. Kein Wunder, ist das Projekt zu einem ganz persönlichen Projekt der Kantonsschule Zofingen geworden. Die Lieder unterstreichen die Fragen des Musicals: Haben verschiedene Stile nebeneinander Platz? Lassen sich die verschiedenen Melodien vielleicht kombinieren? Ignoriert man besser die Musik des anderen? Oder sollte man einzelne Stile sogar verbieten? "Shut Up!" sucht nach Toleranz – auch in der Musik.